Künstliche Hüftgelenke, vernetzte Orthopäden und die Entstehung der Medizintechnikindustrie: Zum Gegenstand der Interviews

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Synopsis

In der Schweiz werden pro Jahr über 20 000 Hüftgelenke durch künstliche Komponenten ersetzt. Doch wie ist diese Routinebehandlung entstanden? Der Beitrag stellt die Schweiz als frühen Schauplatz der Medizin des Gelenkersatzes vor. Ab 1960 entwickelten die Orthopäden Arnold Huggler, Maurice E. Müller und Bernhard Weber die Prothesentechnik des Briten John Charnley weiter. Ihre Anstrengungen machten schmerzhafte Hüftarthrosen behandelbar. Menschen, die kaum noch gehen konnten, erhielten ihre Beweglichkeit zurück. Darüber hinaus veränderte das neue medizinische Können die Produktpaletten der ärztlichen Industriepartner. Prothesen und Instrumente wurden zum wichtigen Erzeugnis der einheimischen Medizintechnikindustrie. Als die Gebrüder Sulzer AG in den 1990er-Jahren die Vertriebsfirmen der Schweizer Prothesenpioniere zusammenführte, entstand die zeitweise grösste Orthopädiefirma Europas. Was in den Händen weniger Ärzte und Techniker begonnen hatte, war zum grossen Geschäft geworden.

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November 23, 2023

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Zitationsvorschlag

Ingold, N., Ochsner, P. E., & Steinke, H. (Eds.). (2023). Künstliche Hüftgelenke, vernetzte Orthopäden und die Entstehung der Medizintechnikindustrie: Zum Gegenstand der Interviews. In Maurice E. Müller und die Entwicklung künstlicher Hüftgelenke in der Schweiz. Zeitzeugenbefragungen zur Geschichte einer Medizintechnik. BOP Books. https://doi.org/10.36950/edv-mem-2023.1